#11
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Gelöscht

Das sind keine Niederlagen!!! Das ist (leider) einfach die  Entwicklung. Bei meinem Mann war das fast genauso und bei ganz vielen hier konnte ich immer wieder das allergleiche lesen.

Ich weiß noch ganz genau wie mein Mann das erste Mal mit dem Auge gezuckt hat ... für mich war das DAS AUFWACHEN. Es hat noch Wochen gedauert ... bis man davon sprechen konnte.

Ich weiß ... diese Zeit ist einfach die Schlimmste. Es gibt so viel Ungewisses, keine Prognose von den Ärzten ... einfach nichts was man greifen kann. Und das wirklich schwerste ist an solchen Tagen die verdammte GEDULD.

Kopf hoch!!!!!


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Claire« (09.08.2011, 22:20)
#12
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Hallo Crossmama, ja es ist eine schwere Zeit, die hier auch viele Angehörige durch gemacht haben. Diese Drainage ist wohl auch recht häufig. Bei meinem Mann mußte sie auch gelegt werden, damit das Hirnwasser auch Liquor  genannt, abfliesen konnte. Nach ein paar Tagen kam diese Drainage auch wieder raus. Du brauchst sicher noch sehr viel Geduld. Alles, alles Gute.

LG Ingrid

#13
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hallo crossmama mein mann 42 jahre hatte vor 12 wochen einen schweren sa  linke seite, somit rechts gelähmt und weitere problematiken .

er wurde auch wie man ja so SCHÖN sagt, entdeckelt.

er lag 3 wochen im koma, ich muß aber dazusagen, mein mann brauchte schon immer von allen medis die 3-4 fache dosis auch vor dem sa .

also wurde er trotz sedierung nach 3 wochen und 2 tagen wach( naja, nicht direkt wach sondern auch so wie bei dir, leichte bewegungen und einen tag später kurz mal geblinselt und so) aber wo er so richtig wach war, ohne das er nach 5-10 min wieder eingeschlafen ist, hat nochmals so ca 5-7 tage gedauert.

dann ist er zur früh reha gekommen, nach 4 wochen früh reha dann ins haupthaus. er ist jetzt insgesamt 7 wochen in reha und nun steht der termin für an, das deckel und knochen wieder reinkommen wahrscheinlich noch diese woche.

was das betrifft, gehts eigentlich schnell.

doch leider ist bei meinen mann vieles ich sag mal,: kaputt gegangen  und keiner weis eigentlich so genau, was noch kommen wird.

ich wünsche dir wirklich sehr sehr viel kraft . ich kann den spruch des jahres auch nicht mehr hören, ABWARTEN!!!!! aber leider ist es so.

alles gute noch für euch.

lg britta

#14
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Hallo,

auch ich kann dir schreiben, dass mein Mann damals auch lange gebraucht hat, um aufzuwachen. Er war 6 Wochen im künstlichem Koma, dann erst Konten die Sedierungsmittel nach mehreren Versuchen endlich wirklich abgesetzt werden. Vorher ging immer wieder der Blutdruck so hoch, dass sie ihn wieder sedieren musste. Nach 6 Wochen hat es endlich geklappt und es dauerte weitere 8 Wochen, incl. Durchgangssyndrom, bis er dann wirkich richtig wach war!!!! Ärzte sagen immer innerhalb 3 Tagen - ich kann mich noch gut erinnern das ich das auch hörte - müsste er wach sein, aber das ist nicht so.. Meist nimmt sich der Körper selbst noch Zeit um sich zu erholen und dann bauen sich die Sedierungsmittel, die ja über mehrer Tage gegeben werden, in jedem Körper unterschiedlich ab. Denke mal dran, wie es dir geht - falls du mal eine Narkose hattest - du hast nach einer normalen Narkose auch mindestens 24h gebraucht, bis du wieder fit warst, beim Koma ist das noch um so einiges länger, da ja viel tiefer sediert wird.

 

Ich denke, das dein Mann eine Lungenentzündung hat, das ist auch normal bei einem künstlichen Koma, daher wird auch ein Luftröhrenschnitt gemacht. Bei der normalen Beatmung kommen zu viele Bakterien in die Lunge. Ich kenne fast keinen Komapatienten, der das nicht hatte.

Dein Mann hatte die Blutung rechts, also besteht die Chance, dass er wieder sprechen kann, aber er wird evtl. links komplett gelähmt sein und auch Spastiken haben. Fange schon einmal an, seine Gliedmaßen zu bewegen - jetzt schon, die Arme und die Beine, beugen und stecken usw. Auch wenn er im Koma liegt, er ist kein rohes Ei!!! Den Fehler habe ich damals gemacht. Je eher er die Bewegungen wieder hat, desto besser ist nacher die Beweglichkeit. Das  Gehirn gewöhnt sich so wieder an die Abläufe der Bewegung!

Ich wünsche dir viel, viel Kraft - ich weiss du wirst sie brauchen - so wie ich damals auch. Du wirst oft am Rande deiner Kraft stehen - daher geh immer nur kurz auf die Intensivstation und ruhe dich jetzt noch aus - später kannst du das nicht mehr so gut .... du schaffst das, so wie wir anderen Angehörigen auch, man wächst hinein ..

 

LG

Denise

#15
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Ich bin total bewegt, dass ihr euch so rührend um einen annehmt! Das ist wirklich was, das in der Situation Kraft gibt und einen wieder hoffen lässt - vielen vielen Dank an dieser Stelle!!!!

Heute kam am Bett nebenan von Leuten, mit denen ich schon gesprochen hatte, da der kranke Mann die gleiche Indikation, nur wesentlich älter - der Pfarrer! Ok, dann wird mir wieder bewußt, dass bei all der noch ausbleibenden Fortschritte wohl doch alles seinen "normalen" Weg geht bei meinem Mann und es um ihn halt einfach besser steht! Er hat jetzt die Beatmung am Hals - OP planmäßig verlaufen. Jetzt, wo der Schlauch aus dem Mundwinkel raus ist, ist mir heute aufgefallen, dass die linke Gesichtshälfte nicht die Spannung hat wie die rechte und etwas runterhängt - deutet wohl auf die Lähmung links hin, die Denise angesprochen hat - oh Gott, hoffentlich nicht komplett!

Dass bei HB auf der rechten Seite die Sprache meist nicht betroffen ist, hat mir ein Arzt auch schon gesagt - heisst das dann aber auch, dass er weiß, was er sagt???

Aber ich weiß, zu früh für irgendwelche Prognosen - Geduld!!!

Ich setze mich jetzt zu meinen beiden süßen Kids auf die Couch und schau mit ihnen Fußball - denn schon allein wegen ihnen muss es weitergehen!!!

#16
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Ach liebe Crossmama,

wenn ich deine Zeilen lese, fühle ich mich immer wieder Monate zurück versetzt!

Bei meinem Menne hängt heute noch an schlechten Tagen der linke Mundwinkel ... es dauert leider wirklich alles.

Was Denise schreibt ist wirklich ganz ganz wichtig ... zum frühstmöglichen Zeitpunkt mit Therapie und Früh-Reha anfangen. Ich habe seinerzeit auf der ITS wirklich Druck gemacht, weil ich hier aus dem Forum wußte wie immens wichtig das ist.

In alles andere wächst man einfach rein ... man kommt immer besser mit allem klar!! AUFGEBEN GILT NICHT!

#17
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Liebe Crossmama,

höre nicht immer auf die Ärzte - das was die Blutung betrifft und welche Seite - ist eine Faustregel - die jeder der hier schreiibt inzwischen natürlich weiss. Was das andere betrifft, können dir die Neurologen nichts sagen, da jedes Gehirn anders reagiert. Hier wurden schon so einige füt tot erklärt, die machen heute wieder Reisen, gehen wieder arbeiten usw.

Die Ärzte reden so negativ, weil sie dir keine Hoffnungen machen dürfen, die sich später vielleicht nicht erfüllen, da ein SA eben bei jedem anders ist, es gibt kein Schema. Lass deinem Mann Zeit - sein Gehirn muss sich auch beim Aufwachen schon neu sortieren. Selbst wenn er Lähmungen hat, er hat noch eine Reha vor sich, da kann wieder sehr viel zurück kommen - je früher eben damit angefangen wird, desto eher verknüpft sein Gehirn wieder die Erinnerung was es tun muss, damit bestimmte Dinge passieren ... sprich damit sich der Arm bewegt, das Bein usw.

Bring deine Mann seine eigenen Düfte von Zuhause mit, sein Rasierwasser, seine Lieblingsmusik ... auch das ist schon Therapie, die ihr machen könnt. Sein Unterbewusst sein, arbeitet so besser und die Erinnerungen kommen dann schneller zurück evtl. Wie auch schon von Monika geschrieben, wenn er wach ist, vielleicht sprechen kann - erschrecke nicht, wenn es zuerst völliger Unsinn ist, oder das wovon er redet Jahre zurück liegt - das ist das Durchgangssyndrom, da kommt wohl fast niemand drum herum. Das verschwindet dann wieder, wenn das Gehirn sich nach und nach sortiert - und auch da gibt es keine Regel wie lange das dauert. Bei manchen ein paar Tage, bei anderen wie damals bei meinem Mann einige Wochen. Ihr habt gute Chancen - dein Mann scheint stabil zu sein und zeigt ja schon Reaktionen, auch wenn es nur kleine sind. Dein Mann reagiert völlig normal ... lass dich nicht durch die Ärzte ängstigen, man hat ja schon genug Angst! Ok, jetzt hat er einen Luftröhrenschnitt, da muss er sowieso entblockt werden um zu sprechen - wenn dann die Logopädie beginnt - schau auch, das jetzt schon auf der Intensivstation Therapeuten kommen und ihn bewegen und fange bei deine Besuchen selbst schon damit an  - die Arme - besonders den Linken - beugen und strecken - immmer und immer wieder. Je weichder der Muskel bleibt, umso weniger bildet sich später eine Spastik - denn auch wenn dein Mann im Koma liegt, die Bewegungen und den Ablauf - nimmt das Gehirn wahr.

Nur Mut ...

LG

Denise

#18
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Liebe Kathrin, liebe Denise, und ihr alle, ich bin wirklich gerührt, dass ihr euch so lieb um mich kümmert! Ihr habt das anscheinend wirklich ziemlich identisch mitgemacht und deshalb gibt mir das soviel mehr, wenn ich mich hier mit Euch austausche, als die Freunde daheim, die ja doch nur trösten wollen aber natürlich auch nicht mehr wissen.

Ich hatte heute endlich mal einen Oberarzt, der auf MICH zugekommen ist, ob er mich mal sprechen könnte - und mir alles genau erklärt hat. Er hat mir bestimmt nicht das Blaue vom Himmel erzählt, trotzdem tut es gut, mal richtig aufgeklärt zu werden! Er hat mir anhand der CT-Bilder den Verlauf erklärt und welche Gefahren jetzt noch bestehen. Und er gab mir auch eine Prognose, mit der ich mich abfinden kann/muss: er sagte, nach seiner Einschätzung werden von 100 Menschen mit dem gleichen Krankheitsbild im Alter meines Mannes wieder 10 mit einem guten neurologischen Befund entlassen.

OK - wir sind einer dieser 10!!!

#19
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Gelöscht

Hallo Crossmama,

na das ist doch mal eine Einstellung!

Also auf Statistiken und derartige Einschätzungen gebe ich wirklich nichts mehr. Das liegt aber daran dass ich nach 15 Monaten meine /unsere Erfahrungen gemacht habe. Und diese decken sich eben nicht mit solchen Aussagen. Ich habe derartige Aussagen wirklich immer überhört. Es war mir egal was wieviele andere nicht schaffen oder doch vielleicht schaffen können. Man kann in einer solchen Situation einfach wirklich nur einen Schritt nach dem anderen gehen. Und je motivierter und positiver man da hinein geht, umso mehr Kraft hat man für alles.

Mir hat die Chefärztin damals gesagt "Wir wissen nicht ob ihr Mann das schafft und wenn dann als schwerster Pflegefall", dabei hat sie einen sehr mitleidigen Blick aufgesetzt, so als wenn sie sagen wollte ... eigentlich wäre es besser er schaft es nicht. Weißt du was ich gedacht habe? Schwätz du nur, du kennst doch meinen Mann gar nicht. Wir schaffen das!

Und genau so war es!

Diese Zuversicht, diese Kraft ... das Alles können einem Aussenstehende nur schwer geben.

Ich habe auch abend für abend hier geschrieben ... gelesen ... recherchiert und aus dem Austausch ganz viel Kraft mitgenommen in den nächsten Tag!

In diesem Sinne ... liebe Crossmama!

#20
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Also ich kann mich Claire/Kathrin nur anschließen. Auf Statistiken und Meinungen der Ärzte gebe ich nichts mehr. Die Ärzte haben meine zuerst für einen Todesfall erklärt, danach als Pflegefall mit bleibenden Gehirnschaden der nie mehr aufwacht. Als sie wieder aufwachte wurde sie zu einer rechtsseitig gelähmten, nie mehr sprechen könnende und nie mehr selbst atmende Person gemacht. Heute läuft sie wieder, war auch nie gelähmt - nur leichte Schwäche rechts, konnte nach 5 Tagen wieder selber atmen und sprach 2 weitere Tage später schon 2 Worte zu mir. Wie gesagt, sie läuft wieder, hat keine bemerkbaren Hirnschäden oder geistige Behinderungen. Natürlich war alles sehr mühsam - aber sie hat immer gekämpft - bis heute. Und das mit 69 - jetzt 70 Jahren!

Eine andere Ärztin sagte mir dann noch knallhart ins Gesicht, dass 80 % aller Personen die eine Ventrikelblutung überlebt haben innerhalb eines Jahres sterben! Am 29.11. wird es ein Jahr - und ich werde ihr meine Verachtung ins Gesicht sagen! Es handelt sich nämlich zu allem Überfluß um eine "Freundin" meiner Mutter! Das nenne ich mal "Angehörige aufrichten und unterstützen"...

Deshalb kann ich nur sagen - Deine Einstellung ist genau richtig!

LG, Bine

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