#1
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Hallo

Am 4. Januar wurde mein lebensgefährtin durch den Notarzt mit der Diagnose Hirnblutung/SAB/Schlaganfall in eine Stroke Unit eingeliefert. Dort ließ man sie 30 Minuten in der Notaufnahme ohne ärztliche Betreuung liegen bis ich eintraf. Sie erbrach sich die ganze Zeit ohne Betreuung. (Wir haben einen inzwischen 4 jährigen Sohn, den ich erstmal unterbringe mußte). Es wurde ein CCT ( kranielles Ct ) durchgeführt. und keine Blutung festgestellt. Aufgrund unseres 3 minütigen Streites vorher vor dem Anfall wurde sie daraufhin nach 30 Stunden in das Bezirkrankenhaus Intensivstation mit einer dissoziativen Störung verlegt. Sie war bis dahin immer noch nicht ansprechbar. Sie konnte nichts sehen, nicht laufen und nicht sprechen. Die Neurologen im Bezirkskrankenhaus bestätigten die Diagnose und sie wurde als Nervenzusammenbruch behandelt. Auf Anfrage an den Arzt sagte dieser, er hatte in seiner Ausbildung mal gehört dass es sowas geben soll. Am 16. Januar -> 12 Tage später wurde ein Hirnstamminfarkt und ein Infarkt im Bereich der Sehrinde festgestellt. Meine Lebensgefährtin wurde ab diesem Tag mit blutgerinnungshemmenden Mitteln behandelt. 80 Prozent Gesichtsfeldausfall, HellDunkel Störung und Sprache, Rechte Seite Spastik, Gleichgewicht und Sensibilitätsstörung sind noch geblieben bis heute.Komisch ist auch, auf dem CCT ist kein Datum vorhanden, auf dem bild meine ich... welches ich im Archiv mir aushändigen habe lassen.

Am 19. Januar habe ich den Fall angezeigt und Ende März die Unterlagen an die Krankenkasse für das Gutachten weitergeleitet. Die Staatsanwaltschaft läßt auch ein Gutachten anfertigen.

Nur, das dauert alles ohne Ende, und ich weiß gar nicht wie ich das einschätzen soll. War das ein grober Behandlungsfehler.. oder nicht? Darf einer Stroke Unit das passieren? Hätte nicht eine Lyse stattfinden müssen? Wie lange dauert so ein Gutachten?

Ich konnte im Netzt immer nur Fälle finden, wo TIA´s stattfanden und die nicht erkannt wurden. Dann der Große Schlaganfall eintrat. Aber das eine stroke unit einen Schlaganfall nicht findet, dass habe ich noch  nicht gelesen.

vg

Negele

#2
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hallo negele,

ich kenne das. da wird ein gutachten eingefordert, es wird ein gegengutachten erstellt, es wird gerichtskosten angefordert, u.s.w.

ich glaube du hast das ende der fafnenstange lang nicht erreicht. ich will ja nicht den mut nehmen, aber ich warte länger und kein ende ist abzusehen.

trotzdem wünsche ich dir viel erfolg.

l.g. margy

#3
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Hallo Negele,

wenn deine Frau mit Verdacht auf Schlaganfall und mit den Symptomen in eine Stoke Unit eingeliefert worden ist, dann ist  es mir unerklärlich, dass kein MRT gemacht wurde!!!

Denn da sieht man die Blutung, oder den Schlaganfall.

Eine Lyse wird bei Hirnblutungen nicht gemacht, weil das zu weiteren Blutungen führen kann. Ich schätze, bei deiner Frau ist alles schief gelaufen, was schiefl aufen kann und sie dann mit einer falschen Diagnose abzuschieben, ist meines Erachtens grob fahrlässig. Das darf einfach nicht passieren!!!

Ich hatte eine Blutung im Stammhirn. Das Stammhirn ist zuständig für alle lebenswichtigen Organe, also Herzschlag, Atmung, Leber- und Nierenfunktion. Gut, dass der liebe Gott auf uns aufpasst, die Götter in weis, tun es scheinbar nicht!

Ich wüsche dir für die rechtlichen Schritte alles Gute, nur das gibt dir deine Frau nicht wieder so zurück, wie du sie einmal hattest. Ich bin zwar auch halbseitig, spastisch gelähmt, führe aber den Umständen entsprechend ein fast selbstständiges Leben.

Du hast ein kleines Kind und sicher viele Fragen, wenn du magst, schreibe mir ein Mail: manfred.trading@aon.at

Ich kann dir eine Menge Ratschläge geben und ich werde dir weiter helfen.

Liebe Grüße Manfred

#4
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Hallo Negele,

begrüße Dich hier im Forum. Sicher der Richtige Weg den Du eingeschlagen hast. Nur solltest Du nicht in Wochen sondern in Monaten eventuell Jahren rechnen.

Bei einem Appolex setzt man in der Regel die Lyse um den Thrombus zu lösen. Bei meiner Mum war der 2 te Sa ein Hirnstamm ohne Einblutung, durch die Lyse ist Sie Frontal links 4x5 cm eingeblutet, was wieder dazu führte, dass auch noch eine Aphasie hinzukam, sie nicht mehr Schreiben und Lesen konnte. Das Gleiche bei dem ersten SA, die Einblutung da nur rechts. Man steckt da einfach nicht drinnen und kann dem Behandelten Artzt auch keine Vorwürfe machen ob die Lyse hätte den Thrombus auflösen können. Was man sicher zur Sprache bringen wird, warum nur der CT gemacht wurde und kein MRT und warum wurde mit allem so lange gewartet.

Nach dem dritten SA, den ich feststellte und der Notarzt nicht, der auch wieder auf den Hirnstamm ging, war es eigentlich für Mama eine Erlösung. Auch wenn sich die Ärtze bei mir später entschuldigt haben, bleibt der Bittere Beigeschmack zurück, der schon mit dem DRK anfing, indem diese den Notartzt nicht rausgegeben haben. Es wird nur versucht zu vertuschen und das Fehlverhalten nachzuweisen, ist dann ein langer Weg. 

Das Wichtigste ist einfach das Deine Lebensgefährtin, nach so einem schweren Infakt wieder im Laufe der Monate und Jahre auf die Beine kommt und noch etwas von Ihrem Sohn mitbekommt. Dafür wirst Du noch sehr viel Kraft aufwenden müssen.

Wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft und Geduld in den nächsten Monaten!

Liebe Grüße Rüdi

:)

 


Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »caveman« (10.07.2009, 22:14)
#5
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Hallo Negele,

ich arbeite mit Menschen nach einer Schlaganfallerkrankung zusammen. Viele Patienten oder ihre Angehörigen erzählen während der Therapien über die schnelle und intensive Betreuung im Krankenhaus. Aber es gibt immer wieder Menschen, die solche traumatischen Erfahrungen gemacht haben, von denen Sie berichten. Kürzlich erfuhr ich von einem Prozess, der schon seit 19 Jahren läuft.

Ich kann nicht beurteilen, was richtig oder falsch in diesem ganzen Vorgang ist. Aber der Angehörige, der diesen Kampf führt, ist immer noch voller Wut und Empörung auf eine ganze Reihe Menschen, die seiner Auffassung nach verkehrt gehandelt oder entschieden haben und dadurch sein Leben und das seiner Partnerin zerstört hätten. Auch nach diesen vielen Jahren kann er fast nur über dieses Thema sprechen.Es hat ihn ganz vereinnahmt.Sein Denken und sein Empfinden ist davon völlig blockiert. Er spricht inzwischen von nichts anderem.

Leider bemerkt er dabei nicht, wie sehr er seine Partnerin dadurch massiv belastet. Sie muß ja auch täglich mit den Folgen der Erkrankung leben und braucht viel Kraft, um sich wenigstens kleine Inseln der Selbständigkeit bewahren zu können. Aber ich habe den Eindruck, dass ihr dadurch inzwischen jeder Lebensmut genommen wurde und auch die Chance, noch Fröhlichkeit und Liebe zu erleben.  - Er denkt, er würde mit diesem juristischen Kampf alles für sie tun.

Durch dieses Beispiel möchte ich Sie nicht von dem Rechtsweg abhalten, aber ich gebe Ihnen zu bedenken, das Ihre Partnerin vielleicht für längere Zeit einen Menschen an ihrer Seite braucht, der ihr hilft, wieder so gesund wie möglich zu werden. Und da Sie als gesunder Mensch sicherlich auch Belastungsgrenzen haben und selber gesund bleiben wollen, rate ich Ihnen, sich sehr genau juristisch beraten zu lassen, bevor Sie nachher in einem jahrelangen Verfahren mit ungewissem Ausgang stecken.

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Partnerin viel Mut und Kraft.

Liebe Grüsse von Mesa :)



Wer auf meiner Website stöbern mag, findet dort ein kleines Schlaganfall-Lexikon, Tipps zu Feinmotorik, Reha, Sensibilität, Einhänderschleife, Fotos aus der Aktivitäts-Therapie mit Hund in der Natur und was mich sonst noch interessiert.

Liebe Grüsse an Alle von Lieschen, John und Mesa :-)

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