Hallo zusammen,
ich habe lange nichts mehr geschrieben. Es ist jetzt 16 Monate her seit dem Schlaganfall meines Papas. Nach 4 Monaten Reha ist er seit 11 Monat zu Hause. Dort bekommt er regelmäßig Ergo- und Physiotheraphie. Allerdings sind das nur 30 Minuten am Tag. Den restlichen Tag verbringt er zwischen Bett, Couch und Fernsehen. Sein gelähmtes Bein (links) macht insofern "Fortschritte" das er mit dem 4-Punkt-Stock von einem Zimmer ins andere kommt. Sein gelähmter Arm hat leider keine Fortschritte gemacht. Er kam ihn bis heute nicht bewegen. Gefühl hat er aber drin.
Sein entfernten Schädelknochen, oder besser ein Implantat aus Carbon, hatte er noch zu Reha-Zeiten wieder bekommen. Sein eigener Schädelknochen war nicht mehr verwendbar, da dem Krankenhaus ein Missgeschick mit dem Tiefkühler passiert ist. Das war der Hammer.
Der Neglect ist zurück gegangen, wenn auch noch nicht hundertprozentig. Ich merke das, wenn er auf seinen Brot die ganz linke Seite vergißt (1-2 cm), mit Butter zu bestreichen.
Vor ca. 6 Wochen hatte er sich beim Versuch aufzustehen, den gelähmten Oberarm gebrochen, da er das Gleichgewicht verloren hatte und umgekippt ist. Jetzt ist der Verband ab und der Knochen geheilt (nur seine Schulter macht ihm mehr zu schaffen, wegen dem größer werden Spalt im Schultergelenk).
Nun ereilte uns heute wieder ein Schlag: Nachdem ihm abends sehr schlecht war, hatte meine Mutter den Notarzt gerufen. Noch während sie mit ihm am Telefon sprach, bekam mein Vater eine Art epileptischen Anfall. Er zitterte und war nicht mehr ansprechbar. Der Notarzt nahm ihn mit ins KH. Leider gibt es noch keine Aussage, was konkret los war/ist. Der Arzt sagte nur, dass so etwas häufiger bei Schlaganfallpatienten vorkommt. Morgen früh kann uns der Arzt hoffentlich mehr erzählen.
Hat jemand Erfahrungen mit solchen Anfällen? Geht da wieder etwas im Gehirn kaputt?
Viele Grüße,
Colibri
Hallo Colibri,
gut, dass ich ein Nachtschwärmer bin, da kann ich dich gleich ein bisschen beruhigen.
Mein Mann kam Anfang März aus der Reha zurück und hatte im Mai einen epileptischen Anfall.
Ich hatte das schon mal in einem anderen Beitrag hier beschrieben.
Es ging los damit, dass er alles sehr verzögert getan hat, mich mit einem verwirrten Blick anschaute und nicht mehr wusste, wie er sich auf die Couch setzen sollte.
An der Stelle hab ich dann die 112 gewählt.
Während die Sanitäter da waren, fing er an, linksseitig am Arm und Bein erst ganz langsam an zu zittern , was sich dann zu heftigen Schlägen ausgeweitet hat.
Ich hatte so eine Angst um ihn, dachte, gleich bleibt sein Herz stehen.
Er bekam dann ein Medikament gespritzt und wurde innerhalb von Sekunden ruhig.
Wurde natürlich mit ins Krankenhaus genommen und auf den Kopf gestellt.
Es war aber nichts Neues zu sehen.
Die Ärzte sagen, dass ca. 50 Prozent der Schlaganfallpatienten oder auch Personen mit anderen Hirn-OPs innerhalb eines Jahres einen oder mehrere epileptische Anfälle erleiden.
Mein Mann bekommt seitdem Keppra.
Er verträgt es gut, und komischerweise hab ich das Gefühl, dass es nach dem Anfall mit einigen Defiziten ein bisschen besser wurde.
Aber das ist nur mein Bauchgefühl, kann ich absolut nicht belegen. Rückfälle hatte er jedenfalls keine.
Also, nicht den Mut verlieren, das kriegt ihr wieder hin !
Alle Gute für euch !